Geschichte

Die Pädagogische Akademie

Am 10. Mai 1949 erhielt Bonn in geheimer Abstimmung des Parlamentarischen Rates mit 33 zu 29 Stimmen die Stimmenmehrheit und wurde somit zum „vorläufigen Sitz der Bundesorgane“ ernannt. Am 7. September 1949 fand im Plenarsaal in der Pädagogischen Akademie die erste Sitzung des Deutschen Bundestages statt. Der Architekt Hans Schwippert hatte die Akademie innerhalb weniger Monate um einen Plenarsaal erweitert. Angrenzend an die ehemalige Turnhalle, die zum Foyer umgebaut wurde, entstanden ein Sitzungssaal für 520 Abgeordnete und eine Tribüne für 400 Besucher.

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Das Bundeshaus mit dem Plenarsaal von Hans Schwippert

Am 3. November 1949 wurde die Hauptstadtfrage durch den 1. deutschen Bundestag schließlich endgültig zugunsten von Bonn geklärt. Die Akademie wurde zum Bundeshaus. Der Bundestag tagte bis Mitte der 1980er Jahre in der erweiterten ehemaligen Turnhalle der Pädagogischen Akademie, an deren Stelle heute der Plenarsaal von Behnisch & Partner steht.

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Der Plenarsaal von Günter Behnisch

Erste Pläne für einen Neubau des Plenarsaals gab es bereits Anfang der 1970er Jahre. Die Architektengruppe Behnisch & Partner aus Stuttgart gewann den Wettbewerb „Bundestag und Bundesrat“ mit der Auflage, ihren Entwurf noch einmal zu überarbeiten. Planungen und Diskussionen dauerten über Jahre, bis die Abgeordneten sich 1981 zunächst für den Umbau der alten denkmalgeschützten Tagungsstätte entschieden. Nach weiteren Voruntersuchungen und Diskussionen wurde der alte Saal 1987 doch abgerissen. An gleicher Stelle sollte der Neubau errichtet werden.

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Der Interimsplenarsaal im Wasserwerk

1988 wird mit dem Bau des Plenarsaals begonnen. Nach 20 Jahren Planungen und Änderungen wird er nach fünfjähriger Bauzeit am 30. Oktober 1992 eingeweiht. Während der Bauzeit tagten die Abgeordneten im benachbarten ehemaligen Wasserwerk (1986 – 1992). Hier wurde über die Wiedervereinigung Deutschlands entschieden und hier beschloss der Deutsche Bundestag am 20. Juni 1991, seinen Sitz nach Berlin zu verlegen.

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Das World Conference Center Bonn

Am 1. Juli 1999 fand im Plenarsaal die letzte Sitzung des Parlamentes in Bonn statt. Seit Herbst 1999 ist der ehemalige Plenarsaal Teil des World Conference Center Bonn. Das Wasserwerk wurde dem benachbarten Campus der in Bonn ansässigen Organisationen der Vereinten Nationen hinzugefügt und wird dort nach Umbaumaßnahmen für kleinere Veranstaltungen der Vereinten Nationen genutzt werden.

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Bonn – Stadt der Vereinten Nationen

Mit der Ansiedelung von Sekretariaten und Einrichtungen der Vereinten Nationen in Bonn wurde 1996 begonnen. Heute sind im Campus der Vereinten Nationen mehr als 20 Organisationen der Vereinten Nationen mit rund 1.000 Beschäftigten beheimatet. Eine Stadt, die Sitz der Vereinten Nationen ist, braucht eine passende Konferenz-Infrastruktur auch für große Vertragsstaatenkonferenzen.

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Die Erweiterung des Kongresszentrums

Mit dem Bellevue-Vertrag, geschlossen am 27. Februar 2002, begann die Planung für eine Erweiterung des Bonner Kongresszentrums. Seit 2015 stehen mit dem Hauptgebäude des WorldCCBonn deutlich erweiterte Kapazitäten für Veranstaltungen aller Art zur Verfügung. Das Kongresszentrum bietet in seinen beiden Gebäuden – dem Plenargebäude und dem Hauptgebäude - Platz für Events mit bis zu 7.000 Personen.

Internationaler Kongressstandort Bonn

Bonn und das WorldCCBonn konnten immer wieder zeigen, dass sie als Kongressort auch für große Tagungen geeignet sind. Beispiele sind zwei Weltklimagipfel, die Süßwasserkonferenz, die Afghanistan-Konferenzen, die Internationale Konferenz für erneuerbare Energien, die UNO-Vertragsstaatenkonferenz für biologische Artenvielfalt und die G20-Außenministerkonferenz. Im November 2017 fand in Bonn die Weltklimakonferenz (COP23) statt. Sie war mit 22.000 Teilnehmern aus 190 Ländern die bislang größte internationale Konferenz in Deutschland.

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